Liebe docfilm42-Community,
freut euch mit uns, den die bundesweiten Dokumentarfilmtage LETsDOK stehen im September zum fünften Mal vor der Tür.
LETsDOK bietet als echte Graswurzelinitiative wieder einzigartige Filmevents.
Mehr als 300 Dokumentarfilme werden von Flensburg bis Freiburg gezeigt und ziehen das Publikum mit ihren realen Geschichten und Themen in ihren Bann.
Einen Monat lang finden unter Federführung des Vereins für Dokumentarfilmkultur vielfältige regionale wie nationale Kooperationen mit zahlreichen Filmverbänden, Stiftungen, politischen Institutionen und regionalen Förderanstalten statt.
docfilm42 richtet das Programm zum dritten Mal für Berlin und Brandenburg aus und 2024 erstmals auch für Baden-Württemberg.
Unser Dank geht an die vielen Menschen, die diesen Dokumentarfilmonat möglich machen, insbesondere an Petra Hoffmann für ihren unermüdlichen Einsatz.
Nähere Informationen zu allen bundesweiten Screenings versammeln sich unter letsdok.de.
Näheres zu den docfilm42-Regionen inklusive einer Online-Veranstaltung findet ihr unten.
Wenn ihr Teil unseres wachsenden Netzwerk werden wollt, könnt ihr für 42€ im Jahr Mitglied werden. Studierende zahlen im ersten Jahr nur 24€.
Die Beitrittserklärung findet ihr hier.
Bei Fragen zur Mitgliedschaft schreibt uns an vorstand@docfilm42.de.
Euch viel Spaß
wünscht
das docfilm42 Team
LETsDOK in Berlin
In Berlin reichen die Themen von der Geschichte der Kinokultur über Flucht und Migration bis hin zum Kampf der Arbeiterschaft um Mitbestimmung.
Mit einem Special Event in der Neuköllner Kinobar IL KINO untersucht Dennis Albrechts Film KINOKINOKINO eine Welle von Kinoschließungen in Hamburg von den 1990ern bis Mitte der 2010er. Der Regisseur wird im Anschluss mit Katja Bienert (Schauspielerin, Autorin) und Benny Kohzer vom Kooperationspartner „Kinokompendium“ diskutieren.
Ein Themenschwerpunkt sind Krieg und Flucht. In AMBULANCE (17.09.) erlebt Mohamed Jabaly den Gaza-Krieg von 2014 im Bombenhagel und lebensgefährlichen Manövern der Einsatzwägen. Diesen Film zeigen wir in Kooperation mit ALFILM – Arabisches Filmfestival Berlin mit anschließendem Filmgespräch mit dem Regisseur.
NOT JUST YOUR PICTURE (18.09.) erzählt die Geschichte der Geschwister Layla und Ramsis, die nach dem Tod ihres Vaters in Gaza eine Reise des politischen Erwachens antreten. In Anwesenheit des Protagonisten Ramsis Kilani.
Der preisgekrönte Film EINHUNDERTVIER (22.09.) begleitet in Echtzeit eine Rettungsaktion auf der gefährlichsten Flüchtlingsroute im Mittelmeer und zeigt die langwierige Bergung von 104 Menschen von einem sinkenden Schlauchboot.
Als Highlight im Klick Kino zeigt die Berlin-Premiere von UNION die historische Kampagne der Amazon Labour Union (ALU) zur gewerkschaftlichen Organisation ihrer Mitarbeiter*innen. Die Gründung der ALU gilt als größter Sieg für die Arbeiterschaft seit den 1930er Jahren. Veranstaltung in Kooperation mit ver.di und Filmgespräch mit Berliner Mitarbeiter*innen von Amazon.
Kuratiert wurde das Programm von Natalie Gravenor, Ole Elfenkaemper und Susanne Dzeik.
LETsDOK in Brandenburg
LETs DOK schafft Raum für Dokumentarfilme und die Begegnung von Filmemacher*innen mit ihrem Publikum. Im eher kinoarmen Land Brandenburg finden diese Begegnungen daher wieder an ungewöhnlichen (Kultur)Orten statt.
Einer dieser Orte sind die Neuen Kammerspielen Kleinmachnow, wo neben Filmvorführungen auch Konzerte, Theater, Tanz und Kleinkunst präsentiert wird.
Dort eröffnet LETsDOK am 14.09, 19 h mit Sebastian Winkels epochalem Film 7 BRÜDER. Im Sinne des Erzählkinos fasziniert der Film mit dem Familienuniversum der sieben zwischen 1929 und 1945 geborenen Brüder. Ein Märchen aus Wirklichkeit und ein Stück deutsche Zeitgeschichte.
Die Stadtpfarrkirche St. Marien Müncheberg ist dieses Jahr zum ersten Mal dabei und erinnert mit VATERLAND von 2002 an den kürzlich verstorbenen Thomas Heise. Heise erzählte in seinen Dokumentarfilmen eine andere Geschichte ostdeutscher Wendeerfahrungen. Im Anschluss folgt ein Gespräch mit dem ehem. Landrat des Oder-Spree Kreises Rolf Lindemann.
Im Astoria in Wittstock wird zum 80. Geburtstag des zur Vorführung anwesenden Regisseurs Volker Koepp eine GOLDENE HOCHZEIT MIT WITTSTOCK-FILMEN präsentiert. Der Zyklus BERLIN-STETTIN (15.09.), LANDSTÜCK (19.09.) und SEESTÜCK (17.09.) begann 2010 und stellt unterschiedliche Regionen Ostdeutschlands vor.
In der Kulturkirche Bölzke und im Ökospeicher Wulkow dreht sich alles um eines der wichtigsten Themen unserer Zeit – die Arbeit. Unterstützt werden die Screenings von der Stiftung Menschenwürde und Arbeitswelt. In HAUPTSACHE ARBEIT in Bölzke dokumentiert Uwe und René, die sich für mehr Geld und weniger Familie entschieden haben und in PARCHIM INTERNATIONAL in Wulkow kaufen chinesische Investoren einen Provinzflughafen und wecken damit Hoffnung auf fette Gewinne und feste Arbeitsplätze.
Mehr Informationen zum kompletten Programm findet ihr auf LETsDOK.de.
Kuratiert wurde das Programm von Ira Kormannshaus.
LETsDOK in Baden-Württemberg
Im 5. Jahr wird besonders Marbach am Neckar, Geburtsort des Freiheitsdichters Friedrich Schiller, zu einem intensiven Ort für die Auseinandersetzung mit Demokratie und Menschenrechten und bietet einige Highlights, darunter auch ein kostenloser (Jugend-)Medienworkshop im Treff Q Marbach oder ein Kurzfilmabend mit Podiumsdiskussion in der Stadthalle zum Thema Medien erzeugen Echokammern – Demokratie mitgestalten.
Außerdem steht das Programm auffällig im Zeichen starker Frauen, sowohl vor als auch hinter der Kamera, thematisiert inneren und äußeren Krieg, Vergeltung und Friedensarbeit. Alle Filme werden mit anschließenden Filmgesprächen gezeigt und viele Veranstaltungen kombinieren einen Kurz- und einen Langfilm.
Das Südwest Programm startet am 17.09 im Delphi- Arthaus-Kino, Stuttgart mit PETRA KELLY – ACT NOW! Petra Kelly war eine Ikone der Friedensbewegung und treibende Kraft bei der Gründung der Grünen. Im Alter von 44 Jahren wurde sie von ihrem Partner und politischen Wegbegleiter, dem ehemaligen NATO-General Gert Bastian, ermordet. Dieser Film zeichnet die Biografie der Grünen-Politikerin, Anti-AKW- und Friedenskämpferin neu.
Ein weiteres Highlight folgt am 23.09 in Eliszi’s Historischem Jahrmarktszelt mit dem preisgekrönten Film DANCING PINA. Der Film macht die universelle Kraft des Tanzes sichtbar, wo Körper, Identität und Biographien aufeinandertreffen.
VIVAS – wir wollen leben! läuft am 28.09, in der Alexanderkirche in Marbach. Regisseurin Angélica Cruz Aguilar begleitet zwei Mütter, die nach der Ermordung ihrer Töchter Fátima und Renata um Zugang zu Wahrheit und Gerechtigkeit kämpfen.
Am 29.09 enden wir im Luna Lichtspieltheater in Ludwigsburg mit dem Film WAR AND JUSTICE. Marcus Vetter erzählt die 25-jährige Geschichte des Internationalen Strafgerichtshofs (ICC) in seiner Mission, die schwersten Verbrechen an der Menschheit zu beenden.
Kuratiert wurde das Programm von Sabine Willmann
LETsDOK Online und Film des Monats
In einem doc&talk präsentiert docfilm42 am 20.09 um 19:30 GOLDRAUSCH – Die Geschichte der Treuhand.
Auch 35 Jahre nach der Wende sind die Folgen der Abwicklung ostdeutscher Betriebe noch spürbar und die Aufarbeitung des Ausverkaufs ist nicht abgeschlossen.
Im Frühsommer 1990 wurde die Treuhandanstalt gegründet, um die volkseigenen Betriebe der DDR zu privatisieren. In den folgenden vier Jahren werden rund 4.000 dieser Betriebe geschlossen, etwa zweieinhalb Millionen Arbeitsplätze gehen verloren. Die Treuhand machte Schulden von 256 Milliarden Mark und wurde um Milliarden Mark betrogen. Dieser Skandal blieb größtenteils ungeklärt.
Gespräch mit Ulrike Herrmann (angefragt), moderiert von Eberhard Spreng.
Anmeldung hier.