Ein Schuhmacher, der nur noch repariert. Eine Kieztischlerei, die Büroräumen zu weichen hat. Ein Schriftsetzer mit wenig Aufträgen und ganz viel Leidenschaft.
Eine Generation, die jahrzehntelang demselben handwerklichen Beruf nachgegangen war. Sie begannen ihre Lehrzeit im Alter von 14 Jahren, eröffneten anschließend ihr eigenes Geschäft und blieben selbständig im eigenen Reich, der immer gleichen Tätigkeit nachgehend. Im Wandel der Zeit und doch beständig. Nun im Abschied begriffen.
„Die paar Jahre“ hält dies noch für einen Moment fest.
CREW
Regie: Silke Schissler
Kamera: Mireia Guzman
Schnitt: Simona Caranica
Produktion: Silke Schissler, filmArche e.V.
Ton: Franziska Anz
Sound Design: Han van Acoleyen
Post Production Supervisor: Alex Töchterle
Material: HD-DSLR
Video: color, H.264 fullHD
Audio: PCM Stereo
Seitenverhältnis: 1.85:1
Vorführformate: DCP, BluRay, HD-File (h264)
Silke Schissler, 1979 geboren, studierte Politikwissenschaften in Münster und Berlin. Ihre filmische Leidenschaft begann in einem Berliner Videokollektiv mit Arbeiten über soziale Bewegungen und unkonventionelle Persönlichkeiten. Sie leitete Filmworkshops mit Jugendlichen und studierte 2012-2016 Dokumentarfilm-Regie an der filmArche Berlin.
Filmographie (Auswahl):
2016 – FÜNFZEHN ZIMMER | Kurz-Dokumentarfilm | Produktion, Regie
2016 – DIE PAAR JAHRE | Kurz-Dokumentarfilm | Produktion, Regie
2015 – SO WIE IMMER | Kurz-Dokumentarfilm | Regie, Buch, Kamera
2014 – ZWEI | Kurz-Dokumentarfilm | Regie, Buch, Kamera, Schnitt
Viele Jahre wohne ich schon in Berlin-Kreuzkölln, dem mittlerweile international hippen Viertel mit Bars, Cafés, Restaurants, Flohmärkten, Galerien etc. Die Bevölkerung ist mittlerweile sehr jung. Noch nicht lange her versüßte zwei Häuser weiter Videoland die Abende mit geliehenen DVD’S und kleine Betriebe stellten der Nachbar*innenschaft ihre Handwerks- und Reparaturkunst zur Verfügung. Es war ein Arbeiter*innen-Bezirk gewesen.
Immer öfter machten diese Betriebe nun dicht und für kurze Zeit blieb ein Zettel am Schaufenster mit einer meist persönlichen Abschiedsbotschaft, da die Verankerung im Kiez viele Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte, währte.
Es wurde zweierlei deutlich: die Mieten wurden weniger bezahlbar und auch eine Generation und Arbeitsweise verabschiedete sich. Die Betriebe wurden oft von Menschen aufgegeben, die mittlerweile über 70 Jahre alt waren und nun in der Rente keine Nachfolger*innen mehr fanden oder wollten. Alter, Arbeits- und Generationenwandel sowie Stadtplanung gingen miteinander einher.
Mich interessierte diese Generation, die jahrzehntelang demselben handwerklichen Beruf nachgegangen war. Sie begannen ihre Lehrzeit im Alter von 14 Jahren, eröffneten anschließend ihr eigenes Geschäft und blieben selbständig im eigenen Reich, der immer gleichen Tätigkeit nachgehend. Im Wandel der Zeit und doch beständig. Nun im Abschied begriffen.
Mit „Die paar Jahre“ wollte ich dies noch für einen Moment festhalten.
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