alleingang

Alleingang

Regie: Raphael Schanz / 28 min. / 2021 / Deutsch (UT: Englisch) / Deutschland

Ein Bestatter, der eigentlich Animateur werden wollte, ist nun der letzte Wegbegleiter derer, die in Berlin einsam versterben, und findet seinen ganz eigenen Weg zwischen Banalität und Bedeutung.

Regie: Raphael Schanz
Kamera: Philipp Seifert
Schnitt: Marielle Pohlmann
Produktion: panther reh GbR

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Jedes Jahr werden fünf bis zehn Prozent aller verstorbenen Berliner*innen von den Ämtern bestattet. Die meisten von ihnen werden von Urnenbegleiter Bernd Simon im Alleingang unter die Erde gebracht. Doch manchmal tauchen doch noch Weggefährt*innen auf, die auf ihre ganz eigene Art und Weise Abschied nehmen. Ein beobachtender Dokumentarfilm über einen Bestatter, der eigentlich Animateur werden wollte, ein skurriles Städteporträt und ein Spiegel unseres Umgangs mit Tod, Trauer und Erinnerung.

CREW
Regie: Raphael Schanz
Bildgestaltung: Philipp Seifert
Montage: Marielle Pohlmann
Dramaturgische Beratung: Sebastian Winkels
Ton: Antonio V. Monge
Tonmischung, Sound Design: Ella Zwietnig
Colorist: Robert Franz
Titeldesign: Leon Schniewind
Produktion: panther reh GbR

Mit Unterstützung der Körber-Stiftung

Website: https://www.panther-reh.de/alleingang

Raphael Schanz, geboren 1989 in Hildesheim, studierte Kommunikations- und Sozialwissenschaften (B.A.) sowie politische Kommunikation (M.A.) in Erfurt, Berlin und Jerusalem. An der selbstorganisierten Filmschule filmArche e.V. in Berlin studierte er zudem Dokumentarfilmregie. Gemeinsam mit Philipp Seifert ist er Mitbegründer der Filmproduktionsfirma panther reh. Er lebt und arbeitet als Filmemacher in Berlin und führte Regie bei mehreren dokumentarischen Kurzfilmen. Sein Film „Alleingang“ feierte 2022 beim Max Ophüls Preis Deutschland-Premiere.

Alleingang (2021)
Blutwurstritter (2019)
In Meinen Augen (2016)
Dear Lebanon (2014)

Rituale der Abschiednahme und Trauer sind traditionell in vielen Gesellschaften ein wichtiger Bestandteil der kulturellen Praxis. In Deutschland und anderen westlichen Ländern wurde das Sterben jedoch im Zuge der Säkularisierung und Urbanisierung zunehmend unsichtbar, es wurde „im Verlauf der Neuzeit aus der Merkwelt der Lebenden immer weiter herausgedrängt“ (Walter Benjamin). Professionelle Bestattungsinstitute übernehmen Aufgaben, die zuvor Angehörige und die Kirche ausgeübt haben. Das Sterben ist anonymer und individueller geworden.

Der Film möchte Tod und Trauer sichtbar machen und einen Beitrag zur Debatte um den gesellschaftlichen Umgang mit dem Tod leisten. Der Gegenstand der ordnungsbehördlichen Bestattungen eignet sich dazu besonders, da hier die Auswirkungen von Individualisierung und Ökonomisierung besonders deutlich werden. Eine ordnungsbehördliche Bestattung findet dann statt, wenn die verstorbene Person mittellos war und die Ämter keine bestattungspflichtigen Angehörigen ermitteln können. Etwa 5 bis 10 Prozent aller Berliner Verstorbenen werden ordnungsbehördlich bestattet – mehr als in jeder anderen deutschen Stadt.

PRESSE
Filmgespräch (Deutsch) beim MAX OPHÜLS PREIS: https://ffmop.de/film_detail/movie-61befef3dc877
Alleingang in der Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Alleingang_(2022)

FESTIVALS
Oslo Film Festival 2021 (Official Selection)
Stockholm City Film Festival 2021 (Official Selection)
Boden International Film Festival 2021 (Official Selection)
Madrid Indie Film Festival 2021 (Official Selection)
Kalamata International Short Documentary Festival 2022 (Official Selection)
Max Ophüls Preis 2022 (Official Selection)
German International Ethnografic Film Festival 2022 (Official Selection)