My Two Polish Loves

Regie: Tali Tiller / 50 min. / 2016 / Englisch, Polnisch, Hebräisch (UT: Englisch) / Deutschland, Poland, Israel

The ghosts of the past are the stories of the future.

Regie, Produktion: Tali Tiller
Kamera: Magda Wystub
Schnitt: Evelyn Rack

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Tali begibt sich auf eine bewegende Reise in die polnische Stadt Lodz, um den Spuren ihrer persönlichen Wurzeln und der damit verknüpften Geschichte nachzugehen. Im Zentrum stehen dabei ihre zwei polnischen Geliebten: Ihre in Polen aufgewachsene Partnerin Magda, die anfängt, die Reise zu filmen, und ihre Großmutter Silvia, eine Holocaust-Überlebende, deren Stimme und Erinnerungen das Paar auf ihrem Weg begleiten.

Während sie auf der Suche nach lang vergessenen Straßennamen die Straßen von Lodz durchwandern, das Ghetto besuchen, in dem Silvia ihre Jugend verbracht hat und versuchen, einen fast verschütteten Grabstein zu finden, entdecken Tali und Magda überraschende Übereinstimmungen in ihrem polnischen Erbe.

Der Dokumentarfilm geht der Frage nach, wie Erinnerungen an den Holocaust und Krieg von Frauen erlebt, erzählt und durch die Jahrzehnte weitergegeben werden. Gefragt wird auch, ob sich zukünftige Generationen noch für die Geschichte des Holocaust interessieren werden, wenn es keine direkten Zeug*innen mehr gibt? Wie wichtig ist eine physisch erfahrbare Erinnerung? Was ist die Rolle der dritten Generation?

My Two Polish Loves
Länge: 50 min
Entstehungjahr: 2016
Land: Germany, Poland, Israel

Credits
Director/Producer: Tali Tiller
Concept: Tali Tiller, Magda Wystub
Director of Photography: Magda Wystub
Additional Camerawomen: Almut Wetzstein, Susanne Dzeik
Editor: Evelyn Rack
Sound Editing: Hilko Ahlrichs
Composer: Kim Dresel
Music Recording: Vitaliano Zurlo
Hebrew Translation: Aviv Maoz
Fundraising: Inna Michaeli
Graphics: Yael Rosen, Leyla Sehar-Madauß
Press Kit Editor: Amanda Russello

Supported by Maecenia – Foundation For Women In Science And Arts

Talli Tiller ist eine unabhängige Filmemacherin. Geboren in Israel, lebt und arbeitet seit 2012 in Berlin. Von 2007 bis 2012 entstanden biographische Dokumentationen, die die Geschichten von Holocaust-Überlebenden, Juden, die aus verschiedenen Regionen nach Israel kamen, und Menschen, die in den ersten Jahren an der Gründung Israels teilnahmen, Städte und Kibbuzim bauten. Regisseurin des Films Our Neve Zedek (2009).

My Two Polish Loves stellt einen neuen künstlerischen und filmischen Ansatz bezüglich des Erinnerns an den Holocaust dar.

Der Film kreist um die Frage, wie zukünftige Generationen eine ethische und emotionale Beziehung zur Vergangenheit aufbauen können.

Mit seinem Vorgehen, Erinnerung mithilfe von intimen zwischenmenschlichen Beziehungen zurückzugewinnen und wiederzubeleben, weicht der Film von traditionellen Narrativen der Erinnerung ab. Er ist bestrebt, die Probleme der „Traumatisierung und Kommodifikation“, die viele Holocaust-Filme kennzeichnen, zu vermeiden.

My two polish loves berührt vorsichtig den Alltag der dritten Generation und erforscht auf diese Weise, unsere kulturellen und nationalen Identitäten sowie unsere Verbindungen zu unseren Wurzeln, unseren Familien, unseren Gesellschaften und uns selbst.

Er konzentriert sich auf Beziehungen zwischen Frauen: eine Großmutter-Enkelin-Beziehung und eine romantische Liebesbeziehung.

Frauen stehen sowohl vor als auch hinter der Kamera und erkunden mit filmischen Mitteln ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.