Mit der Sehnsucht nach einem guten Leben erfahren drei junge Neuberliner die Schwierigkeiten des Alltags in Deutschland, finden in einer Theatergruppe die Wärme einer Familie und offenbaren in Video-Briefen ihre tiefsten Gefühle den Angehörigen und Freunden im kriegs- oder armutsdurchrüttelten Heimatland.
„Ich war auf dem Weg in ein Land, über das ich nicht viel wusste. Alles was ich weiß ist, dass es voller Blumen ist, mit schönen Menschen, die mich anlächeln.“ (Firas)
Die Mittzwanziger/innen Batoul, Firas und Jallow begegnen sich in einer Erstaufnahmeeinrichtung am Stadtrand von Berlin, wo sich neben qualmenden Schloten Wohncontainer aneinander reihen. Auf ihrem Weg in der neuen, fremden Heimat, finden sie in einer Theatergruppe die Wärme einer Familie und auf der Bühne eine Stimme. Die drei sehnen sich nach einem guten Leben und erleben „den großen Traum und Betrug Europa“. Sie suchen Freundschaft statt Mitleid und Kleiderspenden, wollen Kunst studieren, träumen von einer Karriere als Rapper oder einfach nur einer Arbeitserlaubnis.
In Video-Briefen vertrauen sie ihre tiefsten Gefühle den Angehörigen im kriegs- oder armutsdurchrüttelten Heimatland an, der besten Freundin, besorgten Mutter und den ermordeten Eltern.
Über zwei Jahre begleitet der Film die drei Neuberliner. Beobachtungen aus ihrem Alltag und bei der Entwicklung ihres Theaterstückes wechseln sich ab mit den ungeschliffenen und subjektiven Stimmen aus ihren Video-Briefen, in denen sie sich mit einer verletzlichen und radikalen Präsenz offenbaren.
Originaler Titel: Cloud Making Machine
Deutscher Untertitel: Zwischen Heim und Heimat
Internationaler Titel: Cloud Making Machine
Internationaler Untertitel: Between home and homeland
Website: http://cloudmakingmachine.de/
E-Mail: info@cloudmakingmachine.de
Social Links:
Twitter: https://twitter.com/cloudmakingnews
Facebook: https://www.facebook.com/cloudmakingmachine
Production details:
Filmtyp: Dokumentarfilm
Genre: Flucht, Migration, Soziales, Gesellschaft, Rassismus
Länge: 75:00 min.
Produktionsland: Deutschland
Drehort: Deutschland
Regionen: Berlin, Zeitz, Naumburg, Halle
Status: Fertiggestellt
Fertigstellungstermin: 01. Juli 2016
Premiere details:
World Premiere
15. – 17.09.2017 | NEZ International Film Festival 2017 (Kalkutta, Indien)
Berlin Premiere
22.09.2017 | Ding Dong Dom (Berlin)
Dates: http://www.cloudmakingmachine.de/about/dates/
Film languages:
Originale Sprachfassung: English, German, Arabic, Dari, Fulfulde
Untertitel: English, German, French
Formats:
Screening format: DCP
Frames per Second: 25
Aspect ratio: HD Video, 16:9, 1920 x 1080
Sound: Stereo
Color: color
Cast/Team Credits
Protagonisten:
Firas Iraqi
Batoul Sedawi
Mamudou Jallow
Buch: Susanne Dzeik
Regie: Susanne Dzeik
Co-Regie (Video-Briefe): Hussam Gosheh
Regieassistenz: Armin A. W. Eichhorn, Hussam Gosheh
Dramaturgische Beratung: Alex Töchterle, Gerhard Schumm, Magda Wystub, Aline Bonvin
Produzent: Armin A. W. Eichhorn, Susanne Dzeik
Produktionsleitung: Armin A. W. Eichhorn
Produktionsfirma: burning dox, Susanne Dzeik & Armin A. W. Eichhorn GbR
Kamera: Susanne Dzeik
2. Kamera: Armin A. W. Eichhorn, Tom Rotsching
Licht: Karen Francia
Ton: Armin A. W. Eichhorn, Alex Töchterle
Post-Produktionsleitung: Armin A. W. Eichhorn, Alex Töchterle
Montage: Susanne Dzeik
Farbkorrektur: Tom Rotsching
Musik: Diego Aguirre, Ahmed El Eraky, Mohammed Mattar, Diyar Younes
Sound designer: Diego Aguirre
Title designer: Alex Töchterle
DCP Erstellung: Alex Töchterle
Standfotografie: Linda Dreisen, Nadya Grassmann
Transkription: Armin A. W. Eichhorn, Susanne Dzeik
Übersetzung: Mohammed Kello, Hussam Gosheh, Leil-Zarah Mortada, Yussef Iskandar, Mira Tesare, Samee Shah, Mamudou Jallow
Französische Untertitel: Aline Bonvin
Englische Untertite: Nathalie Tafelmacher-Magnat
Untertiteldesign: Katharina Voss
Webentwicklung: Nico Knoll
Susanne Dzeik ist freischaffende Autorin, Regisseurin, Kamerafrau und Produzentin in Berlin.
In der vom NDR koproduzierten Langzeitdokumentation „Nach dem Brand“ (Credofilm, nominiert für Prix Europa 2012 und den Grimme-Preis 2013) arbeitete sie als Kamerafrau. Ihre Themen drehen sich vor allem um Menschen in sozialen Umbruchsituationen und ihrem individuellen und kollektiven Umgang mit diesen.
Von Anfang der 1990er Jahre bis 2005 produzierte sie Magazinbeiträge für das legendäre Tiefsehmagazin AK KRAAK in Berlin und realisierte mehrere No-Budget Dokumentarfilme
meist im Autorenkollektiv, mit Schwerpunkt regieführende Kamera. Unter anderem „Muevete!“ (Mexiko, 1999, 55 Min), „Love, peace and petrolbombs“ (Tschechien, 2000, 30 Min), „Arme, reiche Welt“ (Brasilien 2002, 50 Min), „Brandzeichen, Momente einer Rebellion“ (Argentinien, 2002, 75 Min), „Mate, Ton und Produktion“ (Argentinien, 2003, 50 Min) und „Von Mauern und Favelas“ (Brasilien, 2005, 55 Min), welcher beim internationalen ethnografischen Filmfestival in Rio de Janeiro 2005 den JANGADA Preis als bester Dokumentarfilm mittlerer Länge erhielt.
Nach ihrem Kamerastudium an der selborganisierten Filmschule filmArche e.V., betätigte sie sich von 2009 bis 2015 im Vorstand des Vereins, gründete den Studiengang Dokumentarfilm mit und produzierte und wirkte an weiteren Dokumentarfilmen mit, u.a. „Do butterflies have borders?“ (2014, Deutschland, 38 Min), „Liza ruft!“ (2015, Litauen, 113 Min) und „My two polish loves“, (2016, Polen, 50 Min).
Seit 2016 ist sie Vorstandsmitglied des Regionalverbandes Berlin/Brandenburg der AG Dok. Sie unterrichtet Film in zahlreichen Workshops von Brasilien bis Kamerun.
Filmografie
Muevete! (1999)
Love, peace and petrolboms (2000)
Arme, reiche Welt (2002)
Brandzeichen – Momente einer Rebellion (2003)
Mate, Ton und Produktion (2003)
Von Mauern und Favelas (2005)
Do butterflies have borders? (2013)
Der Schreck nach der letzten Bundestagswahl sitzt uns noch in den Gliedern und hat uns wieder einmal gezeigt, wie wichtig Filme sind, die der zunehmenden Fremdenfeindlichkeit begegnen, den Stereotypen hinter der Kategorie ‚Flüchtling‘ Gesichter geben, einen Raum für echte Begegnungen öffnen, durch einen Perspektivwechsel Empathie fördern und einen Beitrag in einer Debatte leisten, in der viel zu oft über, statt mit den Akteur*innen geredet wird.
Der Dokumentarfilm entstand innerhalb von drei Jahren unter anderem in verschiedenen Berliner Erstaufnahmeeinrichtungen und Kulturzentren und behandelt auf sehr persönliche und sensible Weise die Hoffnungen und Nöte dreier Neuberliner.
Firas, Jallow und Batoul waren viel mehr als nur Protagonist*innen. Sie haben aktiv an dem Entstehungsprozess teilgenommen. Wir sind stolz auf unsere Arbeit und dankbar für das Vertrauen der drei und über jeden Support in dieser Zeit. Unser besonderer Dank gilt Hussam Ghosheh, der unsere Videobriefe gemeinsam mit den Teilnehmenden in Creative Writing Workshops entwickelt und bei der Verfilmung Co-Regie geführt hat.
SUSANNE DZEIK, Regisseurin
Presse-Stimmen & Publikums-Meinungen
Presse
„Susanne Dzeik ist mit ‚Cloud Making Machine‘ ein eindrucksvoller und einfühlsamer Film gelungen. Auch wenn vor der Kamera Tränen fließen, wenn Emotionen und Ängste sichtbar werden, hat man nicht das Gefühl, Voyeur zu sein. Stattdessen lernt man die ProtagonistInnen kennen, erfährt etwas über ihr Leben und darüber, wie schwer es ist, das eigene Land zu verlassen und im neuen Land anzukommen. Der Film nimmt mit, berührt emotional, macht wütend, macht Hoffnung, weil er drei junge Menschen beschreibt, die Unvorstellbares erleben mussten und daran nicht zerbrechen.“
JÖRG MEYER, Neues Deutschland
„In dem Dokumentarfilm ‚Cloud Making Machine‘ der Filmemacherin Susanne Dzeik (…) finden junge geflüchtete Neuberliner in einer Theatergruppe die Wärme einer Familie und offenbaren in bewegenden Videobriefen ihre Erlebnisse und Gefühle den Angehörigen und Freunden in ihren kriegsgeschüttelten Heimatländern.“
Koch, B.T. (2017): Junge Flüchtlinge auf Heimatsuche. Psychosoziales und pädagogisches Handeln in einem sensiblen Kontext. Heidelberg: Carl-Auer.
„In ihrer Dokumentation ‚Cloud Making Machine‘ (2017) wagt sich die Berliner Filmemacherin Susanne Dzeik an die Gratwanderung, die dieses Genre immer mit sich bringt: Den Schmerz der Menschen zu zeigen, ohne sie als Opfer darzustellen; ihnen eine Stimme zu geben, ohne diese zu diktieren.“
HANNAH EL-HITAMI, taz
Publikum
„Ich bin berührt, meine Welt ordnet sich gerade neu. Ich hatte Gänsehaut, auch beim Lachen.“
„Der Film zeigt uns eine Innensicht von dem Leben oder Überleben der Flüchtlinge in Deutschland. Er zeigt uns Wahrheiten über ein Parallelleben, dass man erahnen und entdecken kann. Danke für den Einblick.“
„Das war krass gut. Als wenn man die Menschen wirklich kennen gelernt hätte.“
„Vielen Dank für diese offene Begegnung und für die Persönlichkeiten. Ich wünschte, ihr hättet ebensolche Begegnungen in der Zukunft.“
„Immer wieder krass diese absurde Realität vor Augen geführt zu bekommen und toll, Menschen zu sehen, die sich nicht damit abfinden. Ein Film, der gleichzeitig wütend, traurig macht und viel Hoffnung transportiert. Danke an alle, dass ihr das filmisch festgehalten habt. Tolle Arbeit.“