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Otto Dov Kulka lebt in zwei Welten: der äußeren, sowie in einer inneren.
Als Zehnjähriger wird er 1943 zusammen mit seiner Mutter in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau verschleppt. Dort kommen sie in das sogenannte ‚Theresienstädter Familienlager‘, wo es den Gefangenen möglich ist, ein kulturelles Leben und Bildung für die Jugendlichen aufrecht zu erhalten. In unmittelbarer Nachbarschaft zu den Gaskammern, findet Kulka seinen Zugang zu Musik und Literatur.
Später, in seinem beruflichen Leben, widmet sich Kulka der Jüdischen Geschichtswissenschaft. Dass der Forschungsschwerpunkt zur Shoah nicht das Resultat eigener Betroffenheit ist, ist ihm wichtig zu betonen. Denn seiner persönlichen Geschichte stellt Kulka sich ausschließlich in Tagebuchaufzeichnungen.
Schreibend erkundet er unermüdlich sein Gedächtnis, hält Träume fest, grübelt, beschreibt, versucht zu verstehen und zu deuten. Über Jahrzehnte erschafft er eine metaphorische Welt. Eine Welt, die Kulka erst mit seinem Buch Landschaften der Metropole des Todes 2012 mit der Öffentlichkeit teilt.
Der Film Die vorletzte Freiheit zeichnet die Welt der inneren Landschaften nach. Er findet Bilder zu den Worten. Lässt eintauchen. Lange ruhige Einstellungen begleiten die hypnotischen Erzählungen. Poetisch und grausam verschmelzen Worte und Bilder. Sie zeugen von der Last ebenso wie der Kraft des Weiterlebens.
Die vorletzte Freiheit – Landschaften des Otto Dov Kulka
CAST
Otto Dov Kulka, Eliora Kulka Soroa, Esther Rachow
CREW
Regie: Stefan Auch
Buch: Stefan Auch, Markus Bauer
Kamera: Katinka Zeuner
Schnitt: Anna Theil
Ton: Oliver Eberhard
Produktion: Stefan Auch, Anna Bürgermeisterová, OUT OF FOCUS, filmArche
Grading: Sebastian Bodirsky
Dramaturgische Beratung: Miki Kohn, Simon Brückner
Schnittassistenz: Sharon On
FÖRDERER
Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds, Netzwerk Selbsthilfe, Ursula Lachnit-Fixon Stiftung, Bildungsbausteine gegen Antisemitismus, u.a.
Stefan Auch
Geboren 1979. 2000-2008 Studium der Soziologie in Freiburg, Buenos Aires und Berlin. 2009-2011 Arbeit für das Visual History Archive an der Freien Universität in Berlin. 2010-2013 Studium in den Bereichen Kamera und Dokumentarfilm-Regie an der filmArche Berlin. Arbeitet selbstständig als Dokumentarfilm-Regisseur, Kameramensch und Kurator.
Filmografie (Auswahl)
HÄUSER JAGEN
Kamera | Regie: Justin Time | Dokumentarfilm | 60min | 2017
I DID NOT WANT TO GO
Regie, Produktion, Kamera | Dokumentarfilm | 67min | 2013
PRESSE
http://www.hagalil.com/2019/01/otto-dov-kulka/
FESTIVALS
Jerusalem Jewish Film Festival 2018